Volkswagen hat eine weitreichende Entscheidung getroffen, um die Personalkosten zu reduzieren und die Effizienz zu steigern. Der Autogigant plant, Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in der Verwaltung großzügige Abfindungen anzubieten, um die Zahl der Beschäftigten zu verringern. Das Unternehmen hat gestern Abend interne Informationen veröffentlicht, die die Konditionen für vorzeitige Ausscheidungen festlegen.
Laut den enthüllten Informationen können Mitarbeiter, die sich für das Programm anmelden, mit beträchtlichen Abfindungen rechnen. Die Höhe der Abfindung variiert je nach Tarifgruppe und Betriebszugehörigkeit. Beschäftigte der niedrigsten Tarifgruppe, die weniger als fünf Jahre im Unternehmen waren, können mit einer Abfindung von 17.700 Euro rechnen, während langjährige Mitarbeiter derselben Gruppe bis zu 117.700 Euro erhalten können. Für Mitarbeiter in der höchsten Tarifstufe, der “Tarif Plus”-Gruppe, können die Abfindungen sogar bis zu 404.700 Euro betragen.
Allerdings dürfte die Auszahlung der Höchstsumme eine Seltenheit sein, und die angegebenen Beträge sind Bruttobeträge, von denen noch Steuern abgezogen werden. Zusätzlich zu den Abfindungen bietet Volkswagen den Mitarbeitern eine Turboprämie von 50.000 Euro an, wenn sie sich innerhalb von zwei Wochen nach Vereinbarung eines Aufhebungsvertrags anmelden und mehr als fünf Jahre im Unternehmen tätig waren.
Das Angebot steht allen Mitarbeitern offen, die sich zwischen dem 29. April und dem 31. Mai für das Programm anmelden. Voraussetzung für eine Teilnahme ist die doppelte Freiwilligkeit, was bedeutet, dass sowohl das Unternehmen als auch der Mitarbeiter dem vorzeitigen Ausscheiden zustimmen müssen. Einige Mitarbeiter, wie zum Beispiel in der IT-Abteilung, sind von diesem Angebot ausgeschlossen, da ihre Positionen stark nachgefragt sind. Zudem müssen die Teilnehmer höchstens dem Jahrgang 1968 angehören, während für ältere Mitarbeiter ein separates Altersteilzeitprogramm angeboten wird.
Mit diesen Maßnahmen strebt Volkswagen an, bis 2026 ein Fünftel der Personalkosten in der Verwaltung zu sparen. Obwohl das Unternehmen keine genauen Zahlen darüber preisgibt, wie viele Stellen abgebaut werden sollen, betont es, dass es dabei nicht um Entlassungen, sondern um Kostensenkungen gehe.
Personalvorstand Gunnar Kilian zeigt sich zufrieden über das Interesse der Mitarbeiter an der Altersteilzeit, bei der durchschnittlich 85 Prozent des Entgelts in der aktiven sowie passiven Phase angeboten werden. Diese Maßnahmen sind Teil eines breiteren Effizienzsteigerungsprogramms, auf das sich Volkswagen bereits im Dezember letzten Jahres mit dem Betriebsrat geeinigt hat.